Plötzlicher Herztod bei Sportlern - Thema AED-Defibrillatoren - Ausführlicher!

Wiederbelebung auf dem Sportplatz

Immer wieder tauchen Meldungen über erfolgreiche aber auch nicht erfolgreiche Wiederbelebungen auf Sportstätten auf. In den Medien finden wir Bilder von glücklichen Menschen in den Armen ihrer Retter die davon berichten, ihren zweiten Geburtstag zu feiern oder Berichte, dass Sportler dem plötzlichen Herztod erlegen sind.

Ist Sport gefährlich für das Herz?

Diese Frage kann eindeutig verneint werden!

Wer regelmäßig Sport treibt reduziert sein Risiko einen plötzlichen Herztod zu erleiden um etwa 50% und die positive Wirkung von Sport auf das Herz-Kreislauf-System ist vielfältig. Neben der besseren Funktion der Blut- und der Herzkranzgefäße hat Sport einen positiven Einfluss auf verschiedene Risikofaktoren für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Werte des „guten" HDL-Cholesterins im Blut steigen um durchschnittlich 10%. Darüber hinaus senkt regelmäßige Bewegung den Blutdruck und verringert das Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes.

Wieviele Betroffene gibt es?

Der plötzliche Herztod ist in den westlichen Ländern die Todesursache Nummer eins. Allein in Deutschland ster­ben daran jährlich über 100.000 Menschen! Darunter befinden sich auch etwa 900 Sportler.

Warum die Vorsorge im Breitensport verbessern?

Bei den betroffenen Sportlern ist das Herz meist schon vorher geschwächt. Ursache kann eine Herzmuskel­erkrankung, eine Arterienverkalkung aber auch ein Herzinfarkt oder eine geschädigte Herzklappe sein. Oft weiß der Betroffene vorher gar nichts davon. Die gesteigerte Belastung beim Sport kann so zu einem Herzinfarkt und schließlich zum Herzversagen führen.

Durch eine entzündliche Erkrankung des Herzmuskels, die Myokarditis, können aber auch Sportler ohne erbliche Vorbelastung betroffen sein. Diese wird durch Viren oder auch durch Bakterien, verursacht – auch durch Grippeviren. Jeder hat schon mal von Grippeviren gehört, verbindet sie aber nicht unbedingt mit dem Herzen.

Wie kommen die Grippeviren ins Herz?

Ein Beispiel: Ein ehrgeiziger Ausdauersportler bereitet sich auf seinen sportlichen Höhepunkt des Jahres vor, wird aber von einer Grippe gestoppt. Es werden Antibiotika verabreicht, die bekanntlich den Grippeviren nichts anhaben können. Die Grippeinfektion bessert sich langsam und der lang ersehnte Wettkamptermin rückt immer näher. Falscher Ehrgeiz verleitet ihn zur Wiederaufnahme des Trainings.

Bis zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Grippeerreger lediglich in den Atemwegen. Durch das Training gelangen diese in die Blutbahn und damit zum Herzen, was eine langwierige Herzmuskelentzündung zur Folge haben kann.

Nicht nur eine Grippe, jede Erkältung muss vollständig auskuriert sein, bevor das Training wieder aufge­nommen werden kann.

Wenn ein Sportler von einer Myokarditis betroffen ist, sollte er für drei bis sechs Monate auf Leistungssport verzichten. Denn - die Myokarditis ist bei Sportlern eine häufige Ursache für den plötzlichen Herzstillstand.

Wo stehen wir?

Bei einem flimmernden Herzen sinkt pro Minute die Wahrscheinlichkeit um 10%, den Patienten wiederzube­leben. Die in den Bundesländern vorgegebenen Hilfsfristen - also die Zeit bis der Rettungsdienst eintrifft -  liegen häufig über 10 Minuten. Der Patient hat also nur eine Chance, wenn jemand den Herzstillstand beobachtet, Hilfe ruft und Wiederbelebungsmaßnahmen einleitet!

Deutschland steht mit einer Wiederbelebungsquote von etwa 5% weit hinten im Vergleich mit anderen Ländern, in denen gesetzliche oder freiwillige Frühdefibrillationsprojekte umgesetzt wurden.

Ein Beispiel aus der Schweiz: „Im Tessin liegt die Überlebensrate dank einer breiten Erste Hilfe-Schulung und der aktiven Beteiligung der Bevölkerung bei 38%. Von diesen 38% erfolgreich wiederbelebten Herzstillstandspatienten haben 4 von 5 keine bleibenden Folgen.“ (Stiftung Freiburger Herz)

Wenn es gelänge die Quote in Deutschland nur auf 15% anzuheben, könnten sich jedes Jahr zusätzlich über 10.000 Glückliche Menschen über ihren zweiten Geburtstag freuen!

Auf den Sport bezogen wären es jährlich 90 Menschen!
Stelle man sich Jahr für Jahr eine Sporthalle mit 90 Personen auf dem Spielfeld vor, die nur dank des beherzten Eingreifens eines Sportkameraden dort stehen dürfen!

Während im Spitzen- und Leistungssport hoher Aufwand getrieben wird die Ausnahmetalente bei Gesundheit zu halten, ist die Vorsorge gerade auf den Sportplätzen und den Sporthallen im Amateur- und Hobbybereich verbesserungsfähig.

Was können wir tun?

Die wenigsten wissen spontan, wie eine Reanimation richtig durchzuführen ist. Häufig liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs lange zurück und wurde im Zuge der Führerscheinausbildung gemacht.

Als erstes sei daher zu empfehlen, evtl. in der Sportlergemeinschaft so einen Kurs zu wiederholen. Schon eine einfache aber beherzte Herzdruckmassage sorgt für eine 2 bis 4-mal  höhere Wiederbelebungsrate.

Eine effektive Herzdruckmassage erreicht etwa 30% von der normalen Herzleistung. Nur ein lebensrettender Impuls eines Defibrillators kann das Flimmern des Herzens durchbrechen und es wieder zum Schlagen bringen.

Was tun wenn die Situation eintrifft - jemand benötigt Hilfe und die Erinnerungen an den letzten Erste-Hilfe-Kurs sind schon etwas verblasst? Verbreitet ist die Angst, etwas falsch zu machen.

Nichts tun ist der größte Fehler, den man machen kann!

Haben der Helfer - und besonders der Patient! - Glück, befindet sich ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) in der Nähe. Dieser Typ Defibrillator ist speziell dafür entwickelt, medizinische Laien in der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) anzuleiten. Durch Sprachanweisungen führt dieser Schritt für Schritt durch die Wiederbelebungsmaßnahme. Ein Metronom hilft dabei, den Brustkorb im richtigen Takt zusammenzudrücken. Der AED fungiert als Reanimationsassistent, analysiert über die aufgeklebten Elektroden den Herzrhythmus des Patienten und gibt vor, ob ein lebensrettender Impuls zu verabreichen ist oder ob mit der Herzdruckmassage fortgefahren werden soll.

Wie werden wir so gut wie im Tessin?

Erste Hilfe ist erlernbar!

Mit einer Erste-Hilfe-Ausbildung und einem an der Sportstätte innerhalb von 3 Minuten einsetzbaren Laiendefibrillator sind die Wiederbelebungsquoten von derzeit 5% weit zu übertreffen!

Holger König

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